Fossiliensuche in nettersheim
- Ragnar

- 19. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Heute waren Papa und ich auf Schatzsuche – aber nicht nach Gold oder alten Münzen, sondern nach etwas viel älterem: Fossilien!
Klingt vielleicht trocken, war’s aber überhaupt nicht. Der „Fossilienacker“ bei Nettersheim sieht auf den ersten Blick aus wie ein ganz normales Feld. Aber wer genau hinschaut – oder in unserem Fall: mit Hammer und Meißel loslegt – findet Stücke aus einer Zeit, als hier noch ein Meer war.
Ja, richtig gehört.
Hier, mitten in der Eifel, war vor fast 390 Millionen Jahren tropisches Meer!
Korallen, Seelilien und seltsame Urviecher haben hier gelebt, bevor sie irgendwann zu Stein wurden. Und heute darf man sie wieder ans Licht holen.
Also standen Papa und ich auf dem Feld, Sonne im Gesicht, Staub in der Luft, und jeder hatte seinen eigenen Hammer.
„Fang klein an“, meinte Papa. „Die großen Brocken haben meistens nix drin.“
Ich nickte, auch wenn ich’s natürlich besser wusste. 😄
Und so klopften wir. Stein für Stein.
Klack. Klack. Klack.
Manchmal war’s nur Gestein – manchmal kleine Linien, Strukturen, Muster.
„Siehst du das?“, fragte Papa.
Ich leuchtete mit meiner Taschenlampe (ja, die hab ich immer dabei!) über den Stein – und da war was. Ganz deutlich.
Eine kleine Koralle. Eingeschlossen, aber klar erkennbar.
„Papa! Ich hab eins gefunden!“
Er kam sofort rüber, und sein Gesicht leuchtete fast so wie meins.
„Na schau an, der junge Paläontologe!“, lachte er.
Kurz danach hat er auch eins gefunden.
Zwei Fossilien! Echt!
Ich war so stolz, dass ich fast vergessen hab, weiterzuhämmern.
Wir saßen dann eine Weile auf der Bank am sogenannten Eifel-Blick. Von da oben sieht man alles – die Hügel, das Dorf, die Wälder.
Papa meinte, das sei der schönste Teil des Tages: einfach da sitzen, atmen, gucken.
Ich glaub, er hatte recht.
Der Wind war warm, die Sonne brannte ein bisschen, und in meiner Hand hielt ich den Stein – 390 Millionen Jahre alt.
So alt, dass man’s gar nicht richtig begreifen kann.
Ich hab ihn festgehalten, als wäre es ein echter Schatz.
Und irgendwie war es das auch.
Denn was gibt’s Schöneres, als ein Stück Vergangenheit zu finden –
mit den eigenen Händen, neben dem, der einem beigebracht hat, hinzuschauen?













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