Der Faule Troll IM HANG
- Ragnar

- 19. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Nach der Burgruine Koppenstein dachten wir eigentlich, das war’s für heute.
Aber Papa grinste schon wieder dieses „Da geht noch was“-Grinsen, das immer Ärger oder Spaß bedeutet – meistens beides.
Und so landeten wir bei unserem nächsten Ziel: Burg Dhronecken.
Der Weg führte durch Apfelbäume – gefühlt tausende. Überall lag Fallobst, Nala schnupperte an jedem Apfel, und Mama meinte lachend: „Die hier würden für einen ganzen Apfelkuchen reichen!“
Ich steckte mir einen in die Tasche. Für später. Oder als Trollköder, man weiß ja nie.
Denn kaum waren wir oben, sah ich ihn:
Ein Troll. Kein Witz!
Er lag faul im Hang, halb unter Moos, halb unter Farn, und grinste mich an, als wollte er sagen: „Na, was willst du hier, kleiner Mensch?“
Ich grinste zurück. „Nur gucken“, murmelte ich, und Mama lachte: „Ragnar, du und deine Fantasie…“
Aber mal ehrlich – wer weiß das schon so genau in solchen Wäldern?
Hinter dem Troll begann das eigentliche Abenteuer.
Eine Gleitbahn, direkt am Hang!
Ich ließ mir das natürlich nicht zweimal sagen – rauf, hingesetzt, festgehalten und zisch! – den ganzen Hang runter! Der Wind im Gesicht, das Lachen im Bauch – einfach perfekt.
Mama hat gejubelt, Papa gefilmt, und Nala hat gebellt, als wollte sie mitrutschen.
Danach kletterten wir über Holzstege, stapften durch Matsch und wackelten über eine Hängeseilbrücke, die ganz schön geschaukelt hat.
„Papa, was ist, wenn das Ding abreißt?“
„Dann schwimmen wir eben.“
Ich hab gelacht, aber trotzdem festgehalten.
Die Burg selbst – oder was davon übrig ist – liegt oben über allem, still und stolz.
Ein alter Eckturm steht noch, den man besteigen kann. Also rauf da!
Von oben sah alles aus wie aus einem Märchen: der Wald, der Bach, die Wiesen, das Dorf – und irgendwo dazwischen unser Troll.
Papa erzählte, dass hier vor ewig langer Zeit Ritter lebten – einer davon hieß angeblich Hagen von Tronje, dieser Typ aus dem Nibelungenlied. Und ein Templer soll hier seinen Ruhestand verbracht haben.
„Klingt nach einem Ort mit Geschichten“, sagte Mama.
Ich nickte. „Oder nach einem, wo man welche findet.“
Am Ende des Tages waren wir nass, dreckig, glücklich – und sicher, dass hier irgendwo noch mehr steckt als alte Steine.
Vielleicht Magie.
Vielleicht einfach nur das Gefühl, gemeinsam was zu erleben.











































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