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Die Burgruine Koppenstein


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Heute sind wir wieder auf Abenteuer gewesen – diesmal ging’s hinauf zur Burgruine Koppenstein.

Der Wind hat uns schon unten im Tal ordentlich um die Ohren gepfiffen, aber Mama meinte nur: „Frische Luft schadet nie!“

Also los – durch den Herbstwald, der in allen Farben leuchtete: Rot, Gelb, Braun, und dazwischen das satte Grün von Moos und Farnen. Nala lief voraus, schnupperte an jedem Baum, und Papa blieb wie immer alle zwei Minuten stehen, um Fotos zu machen.


„Beeil dich, sonst fliegt uns der Turm gleich weg!“, rief ich ihm zu, und Mama lachte.


Je höher wir kamen, desto wilder wurde der Wind. Die Bäume bogen sich, Blätter tanzten wie verrückt, und ich dachte kurz, der Wald will uns auf die Probe stellen. Aber genau das liebe ich ja – wenn’s ein bisschen ungemütlich wird. Dann fühlt sich das Abenteuer echt an.


Und dann stand sie plötzlich vor uns: die Ruine.

Kalt, grau, mächtig – und trotzdem irgendwie freundlich.

Der Bergfried, fast 20 Meter hoch, ragte über den Bäumen, und Papa erzählte, dass hier früher die Grafen von Sponheim gewohnt haben. Und dass der Schinderhannes hier sogar mal seine Beute aufgeteilt hat.

„Echt jetzt?“, fragte ich.

„Ja, hier oben“, sagte Papa grinsend, „vielleicht findest du ja noch ’ne Goldmünze.“

„Oder wenigstens ein Stück Räuberhut“, meinte Mama.


Ich rannte vor bis zum Graben – zehn Meter tief, zwanzig breit! Man konnte sich richtig vorstellen, wie hier mal Leute mit Fackeln standen, Schwerter klirrten, Pferde schnaubten. Und jetzt? Nur Wind, Moos, und ein paar Krähen, die über den Mauern kreisten.


Wir stiegen die steile Treppe im Turm hinauf, jeder Schritt hallte durch den Stein.

Oben angekommen, pfiff der Wind uns fast um, aber die Aussicht – wow!

Wälder, Täler, Nebelstreifen, so weit das Auge reichte.

Mama hielt Nala fest, Papa breitete die Arme aus und rief: „Das ist Freiheit!“

Ich grinste. „Oder Wahnsinn.“


Eine Weile standen wir einfach nur da. Kein Handy, kein Lärm, nur Wind und Himmel.

Ich legte meine Hand auf das alte Mauerwerk – kühl, rau, irgendwie stolz.

„Stell dir vor“, sagte Papa, „diese Steine stehen hier seit fast 700 Jahren.“

Ich nickte. „Dann schaffen die’s auch noch ein bisschen länger.“


Beim Abstieg raschelten die Blätter um unsere Füße, und irgendwo klang der Wald, als würde er leise flüstern. Vielleicht war’s der Wind.

Oder vielleicht die Burg selbst – die noch immer Geschichten erzählt, wenn man nur zuhört.






 
 
 

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